Ausgewandert und "verschlechtert"?

  • Hallo,

    nicht nur hier im Forum liest man doch mitunter, dass fuer einige die neue Heimat Australien nicht nur die erhofften Vorteile bringt.

    Was mich speziell interessieren wuerde (vielleicht kann man ja so eine Art Umfrage machen), ist folgende Info von denen, die bereits ihr Leben in D aufgaben und sich bereits in Australien eingerichtet haben:

    Wenn Ihr unter dem Strich Eure Monatsausgaben mit denen von Deutschland vergleicht und dann Eure Loehne (Nettoeinkommen, also das, was Ihr wirklich zur Verfuegung habt) in Relation setzt, hat sich Euer Lebensstandard verschlechtert? Hier meine ich weniger unbezahlbare Dinge (wie Wetter, Lebensfreude, Freiheiten) sondern einfach die nackten Zahlen (Lebensmittel, Auto, Miete, Arzt, Telefon...).

    Vielleicht koennte ja jeder kurz beschreiben, was er beruflich macht und ob es (nur vom Geld betrachtet) lohnenswert war.

    Gruss Christian

  • Also, wer wegen des Geldes auswandert, macht es meiner Meinung nach aus den falschen Gründen und beschwört damit auch eher mehr Probleme herbei. Wenn sollte man schon die Auswanderung als Ganzes betrachten und sich dann die Frage stellen, ob man glücklich ist oder nicht. Vielleicht findet man in einem anderen Land vielmehr als man sich je erhofft hat, und dies ist selten mit Geld zu kaufen.

  • Zitat

    Original von *nadine*
    Also, wer wegen des Geldes auswandert, macht es meiner Meinung nach aus den falschen Gründen und beschwört damit auch eher mehr Probleme herbei. Wenn sollte man schon die Auswanderung als Ganzes betrachten und sich dann die Frage stellen, ob man glücklich ist oder nicht. Vielleicht findet man in einem anderen Land vielmehr als man sich je erhofft hat, und dies ist selten mit Geld zu kaufen.

    Die wenigsten aus "First world countries" werden ausschliesslich wegen des Geldes auswandern, das ist mir klar (ich lebe selbst seit mehr als 10 Jahren im Ausland). Trotzdem wollte ich eine Diskussion ueber andere Beweggruende eher in den Hintergrund stellen (da es mich persoenlich in diesem Beitrag gar nicht so sehr interessiert).
    Ich lebe seit 8 Jahren in Brasilien und habe schon etliche Auswanderer/Abenteurer erlebt, bei denen man sich wirklich fragen muss, ob es nicht besser gewesen waere, dort zu bleiben, wo sie herkamen (und fast glaube ich, das muessen sie sich selbst auch schon gefragt haben).

    Mit meiner Frage ging es mir darum, ob das Verhaeltnis Kosten zu Einkuenften mit Deutschland vergleichbar oder nicht ist.

    Sollte ich diese Frage hinsichtlich Brasilien (und ausser Chile und evtl. Argentinien gilt dies wohl komplett fuer Suedamerika) beantworten, waere meine Antwort: "Ja, unter dem Strich ist es teurer, einen vergleichbaren europaeischen Lebensstandard hinsichtlich Absicherung, Schulbildung, Allgemeinkosten bezahle ich teuer und in Relation von Einkuenften und Kosten habe ich einen schlechteren Standard", wenngleich ich hier Dinge habe, von denen auch Australier traeumen moegen (Hausangestellte, privates Wachpersonal, oft billige Dienstleistungen...).
    Eine aehnliche Aussage muessten doch auch "Neuaustralier" treffen koennen?!

    Nadine, wie ich es aus deinen bisherigen Beitraegen erkenne, bist Du auch noch nicht lang in Australien?
    Versteh´mich nicht falsch, moeglicherweise reduziert sich Deine Sicht der Dinge doch auch irgendwann etwas (wenn man merkt, dass das "Ganze" auch Geld kostet) und Du das "Gesamtpaket" Australien mal nuechtern von der Kostenseite siehst?
    Zumindest in meinem Fall sind Abenteuerlust, Sonne, Freiheit... nicht mehr die Hauptkriterien (das hatte ich schon alles), sondern materielle Gruende bewegen mich vordergruendig (aber nicht ausschliesslich), noch einmal den "Standort" zu wechseln. Augenscheinlich scheine ich auch nicht der einzige zu sein, denn in anderen Forden wird rege ueber Einkommen gesprochen, demzufolge machen sich auch andere Gedanken, "was unter dem Strich bleibt"

    Gruss Christian

  • Ich denke nicht, dass man aus meinen Argumentationen schließen kann, wie ich Australien betrachte (oder klingen meine Beiträge nach Freiheit und Abenteuerlust?) ?( . Wir mögen zwar noch keine jahrelange Erfahrung in Australien haben, aber deswegen müssen wir hier auch ein alltägliches Leben gestalten, mit allen anfallenden Kosten.

    Zitat

    Eine aehnliche Aussage muessten doch auch "Neuaustralier" treffen koennen?!

    Wenn wir keine "Neuaustralier" sind, ab welcher Dauer meinst du, dass man sich ein umfassendes Urteil bilden kann?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es den meisten so geht, dass es von den Einkünften her etwas weniger ist, aber man dafür mehr bekommt (mal von Sydney und anderen Metropolen abgesehen).
    Autos sind hier meines Erachtens günstiger zu unterhalten, zum Beispiel. Wohnkosten in ländlicheren Gegenden sind nicht allzu hoch, Lebensmittel hängt immer von den Betroffenen selbst ab - manche Dinge gibt es hier günstiger, andere wiederum teurer, so dass es sich in etwa mit Deutschland die Waage halten dürfte. -> 2 Personenhaushalt. Telefon brauchen wir nicht, da Internet (-Telefonie) und Mobile völlig reichen. Arzt - auf den ersten Blick scheints teuer, aber vergleicht man die Kosten hier mit den Versicherungskosten in Deutschland rechnet es sich bei uns auch bei +/- Null.

    Aber, wie schon geschrieben... Es interessieren mich nicht die KALTEN Fakten, das Gesamtpaket zählt.

    In dem Thread von Danni ist übrigens ein guter Link von ich glaube Lemmi, der die Finanzen einer Migrantenfamilie gut und ausführlich darstellt.

  • Ich bin viel zu lange von Deutschland weg um in der Lage zu sein einen Vergleich ziehen zu können aber 10 Pferde würden mich von Australien nicht mehr weg bringen.
    Ich glaube die hohe Staatsverschuldung in Deutschland, die nur 1/3 des Wirtschaftspruduktes erhältlich macht für die nächsten 120 Jahre haben darauf einen starken Einfluß.

  • Ja ich weiß nicht was Geld mit dem Zutun hat, wenn man an sichere Einkünfte und Sozialleistungen sieht dann sollte man besser drüben bleiben.
    Finanziel zum Beispiel habe ich mich sehr verschlechtert, aber Lebensqualitaet wie ich es sehe sehr verbessert.
    Im Winter brauche ich nicht so zufrieren, liebe die Wärme.
    Das essen mache ich mir aus den Rohproduckten selbst das spart mir 2/3 der normal kosten, für das muss ich weniger Arbeiten um es zuverdienen.
    Medizinische Versorgung ist unterm Hund aber sterben müssen wir ja sowieso.
    Aber ein zurueck, niemehr, dann gehe ich lieber in den Bush und sterbe in Ruhe dann brauche ich mir um downunder keine sorgen mehr zumachen.

    Gruss
    Josef

  • Hallo,

    ich sehe es so ähnlich wie ntf. Alle Vergleiche hinken, denn man vergleicht doch immer seine jetztige Situation am neuen Standort mit der von vor ein paar Jahren am ehemaligen Wohnort. Wenn ich höre, dass sich die Situation in Australian verschlechtert oder verteuert hat, dann denke ich, hier ist es doch genauso (steigende Preise, Kurzung von Zulagen, steigende Zuzahlungen im Gesundheitswesen, Inflationsverluste auf Grund von stagnierenden Löhnen, Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich...). Die Globalisierung wird auch weiterhin dazu führen, dass sich die Situationen angleichen.
    Solange die finanzielle Lage vergleichsweise gut ist, können finanzielle Einzelheiten für mich nicht ausschlaggebend sein.

    Viele Grüße
    Susanne

  • Hallo Christian,

    ich erwarte in Australien in Bezug auf Gehalt und Lebenskosten eine ähnliche Relation wie hier in Deutschland. Hier wird zur Zeit alles teurer: angefangen bei der Mehrwertsteuer, die seit Jahresanfang von 16 auf 19 Prozent stieg, weiter über steigende Benzinpreise, die Preise für Brot und Kaffee sollen wegen Ernteausfällen steigen und im Juli wurde angekündigt, dass die Preise für Butter und Milchprodukte bis zu 40 % steigen sollen. Lediglich Obst und Gemüse gibt es zur Zeit sehr günstig. Die Nebenkosten für Gas und Strom steigen ebenfalls seit Jahren, so dass bald eine zweite Miete pro Monat dabei rauskommt. Und dann ist es noch von jedem selbst abhängig, ob und in welchem Rahmen er weitere Ausgaben hat wie zum Beispiel Restaurant-/ Kino-/Theater-/ Konzertbesuche etc. Fakt ist, dass die Kollegen und Freunde von uns, die teils ein oder zwei Kinder haben und mit einem oder eineinhalb Gehältern auskommen müssen, es sich nicht leisten können, zur Schulferienzeit Urlaub zu machen und auch Extras wie Restaurant- und Kinobesuche nicht zur Normalität zählen sondern wirkliche Highlights sind.
    Ich glaube aber, dass das Leben und Arbeiten in Australien in einem Punkt doch Kosten spart: wenn man seinen Aufenthalt dort darauf ausrichtet in dem Land auch seinen Urlaub zu verbringen und sich nicht in den Flieger setzt, um in Deutschland Urlaub zu machen. Unsere Familien und engsten Freunde wissen mittlerweile von unserem Vorhaben und dass wir sicher nicht die ersten zwei oder drei Jahre nach Deutschland zurück kommen werden, wenn nicht gerade unsere Eltern oder Geschwister schwer erkranken, sondern dass wir die Freizeit und die Urlaubstage zum Reisen in Australien verwenden werden. Natürlich werden wir einige Freunde dann ein paar Jahre nicht sehen, weil sie es sich entweder nicht leisten können oder kleine Kinder haben und so eine Fernreise dann einfach keine Erholung ist, aber das nehmen wir dann in Kauf. Dank Internet und ein wenig Organisation kann auch so der Kontakt sicher bestehen bleiben.

    LG
    Bille

  • Hi Christian,

    mein Mann und ich haben damals auch nicht darueber nachgedacht, ob es uns in Australien besser oder schlechter geht. Es ging uns in Deutschland gut. Wir wollten aber auswandern. Schlechter ist/geht es uns auch nicht hier, obwohl man sozial nicht so abgesichert ist, wie das einmal in Deutschland war. Dafuer haben wir uns privat entsprechend abgesichert.

    Gruss
    Gitte

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Hallo Nadine, ich habe die Woerter Abenteuerlust, Freiheit nicht auf Dich bezogen, Eure Beweggruende kenne ich nicht.

    "Wir mögen zwar noch keine jahrelange Erfahrung in Australien haben, aber deswegen..." - und genau deshalb vermutete ich, dass Leute in aehnlichen Situationen (sprich, die die Kosten und Einkommen aus D noch kennen) eine Aussage treffen koennen. Du beschreibst ja auch, dass es sich etwa die Waage haelt.

    Mit "Neuaustralier" bezeichne ich jeden, der innerhalb der letzten Jahre nach OZ kam. Ein Urteil wird man sich ganz sicher schon nach wenigen Monaten bilden koennen, aber andere Faktoren (wie "Verliebtsein" in das Land wollen einen eventuell nicht ueber unangenehme Dinge nachdenken lassen).
    Als Beispiel moechte ich einen anderen Deutschen in Brasilien nennen. Fragt man ihn nach seinem Gehalt, faengt er so an "Fuer Brasilien sehr hoch...". Letztlich hat er recht, aber mit seiner Kohle (umgerechnet 1200 EUR netto) fuehrt er mit 4 koepfiger Familie ein recht bescheidenes Leben hier. Das mag er sich schoen reden wollen (Sonne, Strand, Freiheiten...), aber am Monatsende kommen die Rechnungen wie Krankenversicherung, Schule, Telefon etc., Paradies hin oder her.

    Ebenso ist mir klar (das schrieb ich auch mehrfach), dass fuer die meissten hier andere Faktoren auch eine Rolle spielen, jedoch letztlich hat jeder auf seinen Geldbeutel zu achten, und zwar unabhaengig davon, dass er sonst seinen Seelenfrieden fand. Denn arbeiten muessen vermutlich die meissten, den Kuehlschrank auffuellen auch (siehe mein Beispiel oben).

    Den Link hatte ich selbst mal gefunden und hier im Forum gepostet. Der wurde uebrigens im Juni/Juli upgedated, die Kosten sind von rund 42k/Jahr auf 60K/Jahr gestiegen. Interessant waere zu wissen, ob Ihr Mann ebenfalls einen Lohnanstieg in gleicher Zeit von rund 50% verbuchen konnte. Falls nicht, sollte das im Umkehrschluss bedeuten, dass die Kostenerhoehungen sich doch auch bei dieser Familie deutlich bemerkbar machten. Da moegen zwar schoenes Wetter und andere Faktoren etwas darueber hinwegtroesten, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zeigt sich diese Familie mit dem Umstand nicht zufrieden.

    Uebrigens erzaehlte mir ein australischer Kollege, dass er beobachten kann, dass Australier (speziell aus dem Anlagenbau und Minengeschaeft) auch gern mal in´s Ausland (in diesem Fall temporaer England) gehen, um besseres Geld zu verdienen. Auch die muessen Beweggruende haben, denn die Loehne in OZ in diesem Bereich sind nicht so schlecht und England nicht so toll (habe selbst 2 Jahre dort gelebt). Hier scheinen vermutlich auch nur Zahlen im Vordergrund zu stehen.

    Lemi hatte irgendwo einen Link gepostet, wo in einem englischsprachigen Forum ueber Gehaelter gesprochen wird, dies zeigt, dass Einkommen durchaus ein sensibles Thema zu sein scheinen, auch wenn ich davon ausgehe, dass es den meissten in Australien gefaellt.

    Gruss Christian

  • Hallo
    Also wer in den teureren Gebieten Deutschlands wohnt (wie z.B. München)
    und die Häfte seines Einkommens an Miete zahlt, freut sich in einem Land wie Australien.

    Aber ich sehe es wie die meisten: Beim Auswandern schaut man nicht aufs Geld sondern auf eine Verbesserte Lebensqualität.

    Wen es interessiert: In Perth ging es mir damals finanziel besser, weil die Grundkosten (wohnen, Auto ) viel günstiger waren als in Deutschland.Andere Sachen teilweise auch.

    gruß wolf

  • Ich finde die ganze Sache auch relativ. Als ich 1997 nach Oz kam war ich noch sehr jung und Geld spielte nur eine untergeordnete Rolle, ich bin 2004 auch wegen eines besseren Jobs wieder zurueck und aus gleichem Grund seit Anfang des Jahres wieder hier. In den letzten 10 Jahren hat sich hier einiges veraendert. Mein erstes Haus kostete damals $180 pw und war schon der gehobeneren Preisklasse. In den Staedten findet man heute was durchschnittliches fuer doppelt so viel. Diesel war 'damals' knapp 55c! Die Loehne sind zwar auch gestiegen, aber nicht in der gleichen Relation. Ich verdiene hier gut, aber reisen wie ich es in Deutschland/Europa gewoehnt war, kann ich hier nicht. Es ist teurer innerhalb Australiens Urlaub zu machen als irgendwo nach Asien zu fliegen. Natuerlich hat man auch weniger Zeit, da man mehr arbeitet und weniger Urlaub hat. Aber ich geniesse den Lifestyle hier und fuer mich persoenlich ist es genau das, was mich gluecklich macht. Let's see what happens to the rest :D

    Mel

  • Ich habe nicht wirklich was beizutragen, weil ich nicht DU bin, aber @OceanAussie: Dein Beitrag ist irgendwie schön.
    Ich glaube, Du sagst genau das, was ich auch sagen würde, wenn denn das Visum kommt. Der lifestyle ist's.


    Viele Leute können wahrscheinlich gar nicht so genau ausrechnen, ob unterm Strich mehr oder weniger bleibt und eine solche rechnung bei den "kalten Fakten" zu belassen, geht mir nicht ein. Warum sollte man das machen? Versteh' ich wirklich nicht. Dann würde ich Dubai oder Saudi-Arabien oder so etwas empfehlen. Ich habe Freunde, die Job-Angebote bekommen haben, da schlackern Dir die Ohren! Die verdienen im Monat soviel Geld, das kannste da gar nicht ausgeben. Dazu ist die Logis frei - im 5-Sterne-Hotel. Wenn man also nur rechnet, sollte sich so etwas doch lohnen. Ansonsten boxt da nicht grad' der Papst und der lifestyle ist auch nicht der Beste - so hab ich gehört (daher auch die Jobangebote mit schwindelerregenden Summen).
    Wenn man wo lebt, dann muss man doch das ganze Paket anschauen?!

  • Hallo,
    bin hier relativ neu im Forum und beantrage gerade mein Visum. Habe gelesen das du in Perth warst oder noch bist. Ich war schon dreimal dort und will jetzt mit einem Sponsor Ship visum auswandern. Kannst du mir sagen wie die Möglichkeiten sind relativ schnell ein Appartement (mobliert) zu finden.

  • Ich glaube, ich habe mich ungluecklich oder unklar ausgedrueckt. Natuerlich haben alle neben des Geldes (oder ausschliesslich nur wegen anderer Dinge) Gruende nach OZ zu gehen, das ist wohl nicht schwer nachzuvollziehen. Allerdings wollte ich in diesem Beitrag Diskussionen ueber die Schoenheit des Landes oder andere Vorteile aussen vor lassen und das ganze von der Kostenseite betrachten. Ich freue mich fuer Euch alle, wie klasse Ihr das dort findet (ich in BR weitestgehend auch), aber leider spielt Geld im Leben eine Rolle, auch wenn oft untergeordnet. Ich nahm an, dass bei aller Verliebtheit in die neue Heimat eine Aussage zu treffen sei, wie "Wenn ich alle Fixkosten zusammenrechne und mein Gehalt dagegensetze, bleibt mir unter dem Strich mehr/weniger/gleich viel". Funktioniert das nicht, ohne dass ich immer wieder darauf hingewiesen werde, dass auch andere Gruende eine Rolle spielen (was ich Euch wirklich glaube)? Ich will hier wirklich nienmanden zu nahe treten, aber ich mache monatlich (vielmehr meine Frau) ein Aufstellung ueber alle Ausgaben und kann auf Schlag Auskunft geben wie oder unter welchen Umstaenden ich mehr ausgebe als in Deutschland ohne auf alle "unbezahlbaren" Vor- oder Nachteile einzugehen.
    Gruss Christian

  • Hallo, Christian !

    Nein, Du hast Dich nicht undeutlich ausgedrückt ! Deine Frage ist klar und eindeutig gestellt, doch ich denke, Du wirst hier in diesem Forum wenig ehrliche Antworten bekommen, denn dies ist ein Forum, wo man Australien als das Paradies auf Erden ansieht, und dementsprechend wirst Du hier kaum Menschen finden, die wirklich eine ganz nüchterne Bilanz aufstellen können !
    Ich kann nur die Erfahrung weitergeben, dass ich in Deutschland gut versorgt war, und das, obwohl ich dort als alleinerziehende Mutter von 4 Kindern gelebt habe. Ich habe eine Umschulung gemacht und noch nebenher stundenweise gejobt, und das Geld hat gereicht, um gut leben zu können ! Hier nun sind wir Immigranten, bekommen vom Staat so gut wie keine Hilfe, und mein Mann arbeitet oben in Karratha und wenn er dann mal hier ist, so arbeitet er auch noch für eine andere Firma, und wir kommen trotz allem auf keinen grünen Zweig ! Der Lebenstandard ist hier nicht so hoch wie in Deutschland, es gibt hier viele Dinge, die minderwertige Qualität haben...angefangen von Kleidung bis hin zu Elektroartikeln. Diese Sachen sind hier billiger, weil sie auch wirklich " billig " sind und man schon nach kurzer Zeit keine Freude mehr daran hat.
    Du hast Recht...leider spielt Geld im Leben wirklich eine große Rolle, und wir müssen jeden Tag schauen, wie wir das Geld, das uns zur Verfügung steht, richtig einteilen !
    Ich kann nicht mit Zahlen aufwarten, da ich hier in einer ganz anderen Situation bin wie in Deutschland, aber ich würde sagen, den Kindern und mir geht es hier finanziell schlechter, und da hilft eben auch nicht, wenn ich mir das schön rede, mit all den Dingen, die ja so gerne immer wieder erwähnt werdern...wie das Wetter, oder der tolle Strand oder Lifestyle !
    Vielleicht melden sich ja doch noch ein paar Leute, die in der Lage sind, ganz einfach mal die Zahlen sprechen zu lassen, und Dir somit Deine Frage beantworten können !
    Liebe Grüße !
    Kerstin

  • Dann sollen die Zahlen sprechen.
    Wir, meine Frau und ich kamen an in 1965 mit $ 120. Ich konnte noch 10 Jahre vor Eintritt meines Rentenalters meinen 2 Kindern jedem ein bezahltes Haus in Sydney schenken als Alleinverdiener. Geschenkt wurde einem allerdings nichts.
    In all den Jahrzehnten traf ich immer wieder Landsleute die mir sagten es geht einfach nichts, alles ist schwerer oder unmöglich, etliche hab ich zum Hafen gefahren zur Rückreise.
    Mein jugoslavischer Freund kauft jetzt sein drittes Haus, mein libanesischer hat seine Eigentumswohnungen abgezahlt und hat gerade einen Firmenanteil erstanden, mein maltäsischer Freund fing an als Hilfsarbeiter, heute gehört ihm die Firma mit allen Gebäuden.

  • Endlich mal jemand, der die Sache beim Namen nennt. Ich will ja nun auch nicht alle ueber einen Kamm scheren, aber viele im Forum jubeln nur, Kritik am Sonnenkontinent wird selten ausgesprochen.
    Ich will das Land keineswegs mies machen (kenne es ja persoenlich nocht nicht einmal), aber ehrlich gesagt habe ich das Gefuehl Kritik oder Fakten werden nicht recht geduldet, da man nur Nettigkeiten lesen und hoeren will.
    Ich sage es auch ganz ehrlich: Ich fuehre hier (in Brasilien) ein Leben, um das mich vermutlich einige beneiden. Zahle dafuer viel und lebe eigentlich immer mit Existenzangst, da die Situation hier nicht sehr stabil ist und man (ich) morgen genauso am Abgrund stehen koennte (und der ist hier hoeher als vermutlich in OZ).
    Quatsche ich mit Kumpels in Deutschland sind diese immer in der Lage, mir zu sagen, was sie fuer Fixkosten haben, was sie fuer Luxus ausgeben, wie deren Gehalt ist und/oder ob etwas ueber bleibt.
    Dieses Talent scheint in OZ bei allen verloren gegangen zu sein? Ich wollte doch keine Kontoauszuege oder Gehaltsabrechnungen sehen.
    Ganz einfach war meine Frage und ich kann nicht glauben, dass alle vorher in Deutschland kein "Haushaltsbuch" fuehrten und somit nicht vergleichen koennen, ob nach Abzug aller vergleichbaren/aehnlichen Fixkosten heute mehr im Geldbeutel verbleibt oder nicht.

    Vielleicht unterscheide ich mich dahingehend, dass ich nicht mehr ausschliesslich das (neue) Paradies suche, sondern einfach ein sichereres Leben als in meinem heutigen "Paradies" Brasilien moechte.
    Und da sind zumindest fuer mich erst einmal vordergruendig Zahlen aussagekraeftieger als "Lifestyle".
    Nicht dass ich nun wieder falsch verstanden werde, es geht nicht nur ums Geld, ich bin froh, wenn ich beides kombinieren kann.

    Aber bei Euch allen spielt Geld sicherlich auch eine Rolle (auch wenn viele dies nicht aussprechen wollen?), denn sonst koenntet Ihr ja Euer Glueck in Thailand, Vietnam, Indien oder beispielseise auch Paraguay suchen. Wuerden die haenderingend Fachkraefte zum lokalen Gehalt suchen, haette ich Zweifel, ob alle hier sich nach dort aufmachen wuerden.
    Lifestyle und Sonne satt, Wahnsinnverdienstmoeglichkeiten (wie fast ueberall in Drittweltlaendern moeglich aber nicht sehr wahrscheinlich) aber auch (und nicht unwahrscheinlich) sehr bescheidener Lebensstandard.

    Meine Aussage die ich traf, als ich sagte, dass sich nach einiger Zeit die Sichtweise aendern kann, war nicht unernst oder ironisch gemeint. Waehrend ich mich als ehemaliger "Auswanderer" Gott sei Dank immer auf der sicheren Seite hier befand, sehe ich heute viele Dinge aus einer anderen Sicht. Einer meiner entscheidenen Gruende noch irgendwo einmal neu etwas anzufangen ist eben der, des moeglichen Existenzverlusts (oder eben sehr erhebliche moegliche Einbussen). Und glaubt mir, Lifestyle, Freiheiten (vermutlich sgar mehr als in Down Under) etc. habe ich hier, trotzdem wissen meine Frau und ich recht genau, was wir ausgeben, was ueber ist, wie unsere Situation (finanziell) in Deutschland etwa aussehen wuerde.

    Gruss Christian

  • Zitat

    Original von ntf
    Dann sollen die Zahlen sprechen.
    Wir, meine Frau und ich kamen an in 1965 mit $ 120. Ich konnte noch 10 Jahre vor Eintritt meines Rentenalters meinen 2 Kindern jedem ein bezahltes Haus in Sydney schenken als Alleinverdiener. Geschenkt wurde einem allerdings nichts.
    In all den Jahrzehnten traf ich immer wieder Landsleute die mir sagten es geht einfach nichts, alles ist schwerer oder unmöglich, etliche hab ich zum Hafen gefahren zur Rückreise.
    Mein jugoslavischer Freund kauft jetzt sein drittes Haus, mein libanesischer hat seine Eigentumswohnungen abgezahlt und hat gerade einen Firmenanteil erstanden, mein maltäsischer Freund fing an als Hilfsarbeiter, heute gehört ihm die Firma mit allen Gebäuden.

    Der Traum jeden Auswanderers. Ob alle so Ihren Weg machen oder machten vermag ich fuer Australien nicht sagen zu koennen, habe aber Zweifel, ob das jedem so gelingt/gelang, ob jeder die Moeglichkeiten und Faehigkeiten hat/hatte.
    Vermutlich nicht unbedingt allgemeingueltig, aber allen zu goennen und am wichtigsten: Schoen zu lesen und zu hoeren.

    Gruss Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!