wie sieht ihr das Zwischenmenschliche bei den Aussis

  • hi , hab da ne Frage
    Wie sieht der Australier/die Australierin sich so in Beziehung und Familie?

    Gibts das noch, das beim Barbie Männer zusammen stehen, und über Sport reden, Frauen dann eher unter sich über Frauenthemen?

    War mal ein Vorurteil, das ich irgendwo aufgeschnappt hatte.
    Ist der Beachboy in, oder der Pioneertyp, also gibt es überhaupt Männertypen, die angesagt sind.
    Genauso die Frau, die sich so mancher Australier wünscht , wie soll die sein?

    Ist den Frauen die berufliche Unabhängigkeit wichtig?

    Gibts dort die typischen Männerfreundschaften unter Mates, und was bedeutet das?

    lauter Fragen, und alle im Bereich "kommt drauf an" 8)
    aber zumindest das Ding mit den Mates scheint recht australisch zu sein. Warum ist das so bedeutungsvoll?

    3 Mal editiert, zuletzt von chris@forum (20. April 2008 um 21:29)

  • Hallo Chris,
    ich sehe da in keinster Weise Unterschiede zu Deutschland.
    Wieso sollten Australier anders Ticken als die Deutschen?

    ........und mit den Mates (DU) ist das genauso wie mit den besten Kumpeln in D.

    Gruß Tim


    Unsere Regeln


    Ich bin für das verantwortlich was ich sage - nicht für das was Du verstehst.

  • Also beim Barbie stehe ich mal mit ausschließlich den Mädels zusammen - wobei sich mein weiblicher Mate Amanda am liebsten über die Adelaide Crows unterhält - oder mal bei Andrew, der gerade die Windeln seines Sohnes wechselt und dann unterhalten wir uns über verschiedene Windeltypen - oder einer hat einen Bogen mitgebracht und dann haben wir alle zusammen Spass beim Bogenschiessen oder Darten...

    kann mich den vorigen Postern auch anschliessen.

    Aber es gibt bestimmt auch Unterschiede im Miteinander zwischen AUS und D.

    Der krasseste Unterschied für mich war in einer anderen Gegend, wo ich eine Weile gearbeitet habe dass ich bei Barbies oder sonstigen Freizeitgelegenheiten nicht so viel Alkohol trinken konnte wie allgemein dort üblich - da war ich Aussenseiterin. Ulkige Erfahrung :D

    Ciao may

    Einmal editiert, zuletzt von may (20. April 2008 um 17:53)

  • Ist ja interessant, was ihr so schreibt. Ich habe oft gehört, dass die Aussies aufgeschlossener und freundlicher sein sollen, als die Leute in Dtl.

    Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit zum Thema Arbeitskulturelle Unterschiede. Dabei wurde in der wissenschaftlichen Literatur (allerdings im Vergleich zu den USA) über Deutschland gesagt, dass Deutsche ziemlich distanziert sind und steif wirken. Sie sind anfangs skeptisch und nicht so aufgeschlossen, aber wenn sie einmal Freundschaften geschlossen haben, sind diese oft sehr eng und halten auch ziemlich lange (manchmal ein Leben lang). Es wurde auch gesagt, dass in Deutschland Freundschaften viel mehr Wert beigemessen wird, als in den USA, d.h. die Freunde nehmen einen hohen Stellenwert ein.
    Die ganzen Aussagen stammen von Edward T. Hall, also einem sehr bekannten und anerkannten US-Wissenschaftler. Bei manchen seiner Aussagen dachte ich: ja stimmt, so ist das hier (wobei ich nie in den USA war und deshalb den Vergleich nicht beurteilen kann) und manchmal fand ich die Aussagen auch etwas merkwürdig (z.B. dass Deutsche nicht lächeln, wenn sie jemandem vorgestellt werden, und dieser Person statt dessen einen festen Händedruck geben und ihm direkt in die Augen sehen).

    Lange Rede kurzer Sinn: Ich hätte schon gedacht, dass es auch ein paar Unterschiede zwischen Australiern und Deutschen gibt. Wobei man ja bei so einem pauschalen Vergleich sowieso in Stereotypen ("Die Deutschen sind so und so") redet und deshalb ja nur eine ungefähre Tendenz beschreiben will und nicht wie ALLE Deutschen oder ALLE Austarlier sind.

    Vielleicht sind die Unterschiede eher angenehm als unangenehm, so dass man sich als Deutscher sofort einfügen kann und die Unterschiede nicht so wahr nimmt? Nicht umsonst wird ja auch immer so begeistert vom "Aussie lifestyle" gesprochen.
    So, hoffe ich habe jetzt niemandem ne Frikadelle ans Ohr gelabert ;)

  • @ himawari danke für deinen Beitrag. Werde mich mal auf die suche nach wissenschaftlicher Literatur zu kulturellen Unterschieden AUS/D machen. Hast du Tipps dazu? Oder hat deine Diplomarbeit genau das zum Gegenstand?

    Was für mich in AUS am Anfang irritierend war, war die sofortige Benutzung des Vornamens.
    Habe mich dann einfach angepasst, mir gesagt, dass auch wenn die Person meinen Vornamen benutzt, wir im Umgang ja noch auf dem "Sietzen"- Level wären. Ansonsten wäre ich in einigen Fällen wohl in zu viel Nähe abgerutscht.

    Leider fehlt mir die Fähigkeit das besser zu reflektieren.

    zu ditido's Post: danke für deinen Link, habe ich mir durchgelesen. Einerseits kann ich dem zustimmen, dass für Frauen eine bestimmte Art von Achtung gepflegt wird: hatte in Farm-/ Campsituationen immer mal wieder das Erlebnis, dass Männer über Personen berichtet haben, von denen sie beeindruckt* waren. Dabei ist mir aufgefallen, dass immer wieder Geschichten über Frauen dabei waren, bei denen aber in der Erzählform keine besondere Herausstellung der Person als Frau sattfand.

    Andererseits habe ich bei der Arbeit den "Geschlechterkampf" volle Breitseite miterlebt, ganz geschickt unter der Oberfläche. Wenn man sich zum "mitkämpfen" hinreissen liess, und bereit war, gleiche "Waffen" einzusetzen, konnte man aber beachtliche "Siege" erreichen... :D
    Aber ganz klar: die "Krieger" waren immer die die jüngeren Zeitgenossen ;)


    *Z.B. Berichte über Molly Clark von Old Andado Stn., aber auch unbekannte Personen "von neben an"

    2 Mal editiert, zuletzt von may (20. April 2008 um 19:17)

  • hallo.

    Also ich habe die Erfahrung gemacht und den Eindruck gewonnen, dass deutsche Frauen emanzipierter sind wie australische Frauen. Mein Partner (Aussie) ist Freitags manchmal der einzige der nicht mit in den Pub geht, sondern sich mit mir trifft um zusammen den Rest des Tages zu verbringen. Die Frauen oder Freundinnen seiner Arbeitskollegen sitzen dann oft mit Kind zu Hause.. während die Herren der Schöpfung Bier trinken und Pferdewetten abschließen..

    Das ist jetzt natürlich mein subjektives Empfinden und ich will auch nicht pauschalisieren, aber in unserem Bekanntenkreis gibt es einige Paare, wo ich mich wundere warum die Frauen das immer so mitmachen, dieses Männer-Gehabe..

    Einmal editiert, zuletzt von LizSpies (20. April 2008 um 19:55)

  • may: Meine Dpl-Arbeit beschäftigt sich mit dem Unterschied zwischen Deutschland und Japan. Oft wird mit USA in der Literatur verglichen, deshalb bekommt man das ganz automatisch mit. Zu Australien habe ich zufällig nichts gefunden. Sorry.

  • @ himawari, danke. Hihi, dein Username weist ja schon auf Japan hin.

    Da ist mir noch etwas eingefallen zum Thema Freundschaften:

    Wenn ich an mein zukünftiges bzw. kurzes bisheriges Leben in Australien denke, dann denke ich, dass meine Freundschaften anders strukturiert sein werden. Bedingt durch meine Interessen und die flächenmäßige Größe des Landes werde ich meine Freunde nur in großen Zeitabständen wieder treffen. Ich habe aber das Gefühl, dass man schneller "an der gleichen Stelle" weiter machen kann. Natürlich habe ich hier auch in Deutschland Freunde, die ich nur selten sehe und mit denen ich mich immer genauso gut verstehe. Nur werden die australischen "Distanzfreundschaften" einen anderen Stellenwert für mich haben, als das in Deutschland der Fall ist/war.

    Wäre für mich eine interessante Frage, wie, ich sage mal extrem "Outbackfreundschaften" strukturiert sind im Gegensatz zu urbanen Freundschaften...

    wäre aber ein sehr spezielles Forschungsgebiet, die meisten Aussies wohnen ja in der Stadt :rolleyes:

    may

    2 Mal editiert, zuletzt von may (20. April 2008 um 20:14)

  • super, tolle Infos!

    @ May, schön das du das so sagst, Mädels haben mal so ihre Themen, Typen andere. find ich ganz normal
    @ litido , danke für den Bericht, ziehe ich mir gleich rein
    @ LizSpies genau das habe ich gemeint, es gibt ein gewisses Rollenverständnis. Ich habe gelesen, das einige Amerikaner das an deutschen Frauen schätzen. Das wird in AUS wohl nicht anders sein, oder?

    habe bei meinem Trip ... 95.. wird mal wieder Zeit :) in den 4 Monaten auch gaaanz offene unvoreingenommene Leute kennen gelernt.

    Bin oft aus dem Stand weg eingeladen worden, ein paar Tage mitzuwohnen.

    Es war aber eher, sagen wir, nicht gerade die Upperclass die ich so übers Campen am Strassenrand getroffen habe, zB einen Trupp Surfer zB, mit ihren teeny girls, da hatte ich schon das Gefühl, zumindest in dem Umfeld, das einem Mal, das ich das in D. noch nicht so angetroffen habe.
    Aber es waren auch andere dabei, zwischen den Jobs, Rentner und Asusteiger.

    Aber das sagt so noch nix, und ich freu mich ohnehin auf neue Konstellationen, hoffe diesen Sommer noch.

    Auch die Art von unkonvetioneller Distanzfreundschaft habe ich in AUS kennen gelernt, wenn sich zwei nach Jahren mal für ne Woche wo wieder sehen.

    3 Mal editiert, zuletzt von chris@forum (20. April 2008 um 22:18)

  • Mal was anderes, habt ihr denn schon mal in Deutschland soviele Eltern zusammen am Wochenden mit ihren kinder was unternhemen sehen wie in Australien ? Sei es beim campen, sport, wandern, fischen oder sonst was.

    Ob es nun die Eltern nur mit den Kindern sind oder grosse Gruppen die sich immer wieder treffen.

  • stimmt auch, das ist auch eine tolle Sache in AUS.

    Ich erinnere mich, irgendwo auf einem Campingplatz an der Ostküste habe ich mich mächtig gewundert, als eines Morgens von einer Kleinlaster Pritsche unter der Plane hervor 10 Leute kletterten 8o

    Die hatten da alle im Schlafsack auf Matratzen übernachtet, alle zwischen 30 und 50 .... ein Betriebsausflug !!! super geil

  • Ich finde dass die australische Frau ist dem Mann total untergeordnet, ist sich dessen aber nicht bewusst da die Medien und Sozialordnung dafuer sorgen dass dieses Verhalten als normal und positive gesehen wird. Somit ist die durchschnittliche (natuerlich gibt es auch Ausnahmen) australische Frau gluecklich zum Sportsfanatiker mutiert, die am Wochenende Ihren Mann beim Barbeque locker unter den Tisch drinkt und sich es nicht wagt Ihren Gatten bei seinem Maennertalk zu stoeren....kein Wunder dass hier so viele Frauen Antidepressionsmittel nehmen, dass wird aber eher gern mal verschwiegen.

  • sind die Männer dann doch stark in der Tradition des Pioniertypen verwurzelt, und definieren sich über diese Rolle.
    Na wenn dieses Selbstverständnis in der Beziehung häufig hinterfragt wird, meinetwegen durch eine beruflich erfolgreiche Partnerin, dann kann das wohl zu Depressionen führen.
    Dieses Ideal von dem Urtypen scheint es dann ja noch zu geben, das sich das manche Frau wünscht ?

  • @kate11

    Also bin ich nicht die einzige, die so empfindet.. zum Glück. Dachte schon ich hätte vielleicht einfach eine zu enge Sichtweise oder so.

    Manchmal werde ich da so sauer, bei so Kleinigkeiten. Mein Partner, Damian, und ich haben uns zusammen ein Auto gekauft, als wir nach zwei Jahren in Deutschland wieder nach Australien kamen. Alle (Familie wie Freunde, Männer wie Frauen) bezeichnen das Auto nur als Damians Auto. Am liebsten würd ich mal laut schreien. I fucking paid for half of it, its OUR fucking car.

    Damian sagt mir immer, ich soll mich net drüber aufregen, es sei doch egal, wie die anderen uns sehen, aber das ist manchmal gar net so einfach. Ich bin abends öftermal die einzige Frau die mit weggeht und viele von Damians Kumpels können es nicht nachvollziehen, dass er dann irgendwann lieber mit mir nach Hause geht, als noch weiter mit ihnen um die Häuser zu ziehen.

    Ach, ich könnte mich da ewig über irgendwas aufregen.

  • Ich finde am Ende noch stets, dass die Unterschiede von Mensch zu Mensch innerhalb ein Volk grösser sind als von Volk zu Volk, gerade wenn man zwei Völker vergleicht die beide überwiegend westlich sind.

    Es gibt also in beiden Völkern Männer die beim Windelwechseln kotzen müssen.

    Was wir in Deutschland nicht fanden war ein Mann, der einer Frau eine Tür aufhielt und ihr den Vortritt gab.

    Doch es gab einen, :D Aber dann bin ich ausgewandert, 8) 8)

    I used to be humble, but now I'm perfect...hi hi...verflickst, wo sind meine Tabletten nun schon wieder? :baby:

    Einmal editiert, zuletzt von AussieHans (21. April 2008 um 16:41)

  • Zitat

    Original von LizSpies
    @kate11
    Manchmal werde ich da so sauer, bei so Kleinigkeiten. Mein Partner, Damian, und ich haben uns zusammen ein Auto gekauft, als wir nach zwei Jahren in Deutschland wieder nach Australien kamen. Alle (Familie wie Freunde, Männer wie Frauen) bezeichnen das Auto nur als Damians Auto. Am liebsten würd ich mal laut schreien. I fucking paid for half of it, its OUR fucking car.

    Das trifft aber auch auf Deutschland zu. Ich war dabei, als meine Eltern sich ihr Auto kauften, und als es dann daran ging, das Wunschkennzeichen aufzunehmen, hat doch der Autoverkäufer nur die Initialen meines Vaters vorgeschlagen, meine Mutter und ich konnten ihn dann davon überzeugen, es doch nur mit dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens zu versuchen.

    Zitat

    Original von AussieHans
    Was wir in Deutschland nicht fanden war ein Mann, der einer Frau eine Tür aufhielt und ihr den Vortritt gab.

    Das passiert mir allerdings öfters, es gibt sie!

    Gruß
    Edda

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