Oberflächlichkeit der Australier?

    Hi,

    ich lese hier schon viel mit und hab da einige Fragen. Vorab kurz zur Erklärung: Ich bin selber Australier, aufgewachsen hauptsächlich in Sydney und mit 12 zu meinem Deutschen Vater geschickt wurden, und lebe seitdem in Hamburg. Nun bin ich 26 und werde nach Australien zurückkehren.

    Ich habe hier einen große Freundeskreis und alles was dazu gehört, jedoch habe ich immer bis heute das Gefühl gehabt das meine Mentalität doch anders ist als die Deutsche.

    Ich lese immer häufiger wie oberflächlich die Australier sind, kann mich jedoch nicht erinnern das es so war damals...Gut ich war jung, aber ich war zB ein Monat gerade wieder da, das erste mal nach 15 Jahren und konnte dies auch nur bedingt feststellen, nicht viel anders als hier in DE. Es kommt drauf an in welchen Kreisen man ist.

    Oder liege ich hier falsch? Was meint ihr? Wie ist eure Erfahrung?


    Cheers,

    Kevin

    ich weiss nicht ob es generell die mentalität der aussies ist,
    oder einfach mehr einer anderen kultur die einfach eine andere sprache spricht.
    oberflächlichkeit ist viell. auch nicht das richtige wort dafür,
    alledings ist es für einen deutschen (also jendenfalls mir) schon (immernoch) fremd
    wenn man gefragt wird „how ya going today?“ und im selben atemzug hört „thanks i’m good“
    ohne dass man auch nur eine silbe gesagt hat…

    oder z.b auch an der kasse - „that's 123.45 thank you“ …
    übliche tagesroutine die man besser nicht in die wertung einbezieht,
    dafür werden einem ja auch die tüten eingepackt. :)

    ansonsten sehe ich keinen größeren unterschied zwischen der gleichgültigkeit der menschen in d
    (wenn sie erstmal ihr pferdchen im trockenen geparkt haben)
    und denen hier in oz …

    mike

    2 Mal editiert, zuletzt von 24seven (26. Januar 2012 um 15:54)

    Zitat

    Original von Koalaman

    Hi, wie gehts? Gut, 1 Packung Marlboro bitte.

    du rauchst? hast du günstig euro gekauft?
    also wenn du nach oz kommst solltest du "clean" sein
    die fragen zwar wies dir geht ... nehmen dir aber
    trozdem 17-20 bucks für nen25pack ab...

    naja, seit neuestem werden ja hier nikotinpflaster
    von der medicare bezahlt
    (oder teilweise, bin da nicht so im thema da nr)

    btw. da du ja anscheinend zwei pässe
    hast und deine ausbildung hinter dir liegt
    wäre das "howyagoingmate" und wie es
    wirklich gemeint ist mein letztes problem :)

    Haha, da hast Du recht, ist auch eig überhaupt kein Problem für mich.
    Aus Neugier frage ich nur, wie gesagt, kam mir damals garnicht so vor...Bin ja selber so:)


    Ja rauchen leider, dass stimmt, es wird gar nicht gern gesehen und man wird teilweise echt merkwürdig angeguckt als ob man sich gerade nen Joint angemacht hätte oder so. :rolleyes: ;)

    Das finde ich krass das Medicare sowas zahlt...Hab vor 2-3 vorher den Entzug zu starten und dann durch den Flug usw und durch das Land, es endlich zu schaffen.

    Ja, 20 bucks haben mir den rest gegeben...Lohnt eh nicht:)

    [quote]Original von Koalaman

    Ja rauchen leider, dass stimmt, es wird gar nicht gern gesehen
    und man wird teilweise echt merkwürdig angeguckt
    als ob man sich gerade nen Joint angemacht hätte oder so. :rolleyes: ;)

    quote]

    ...also bei weed gucken zwar alle weg,
    aber (fast) keiner macht dich deswegen an =)

    hey drop bear,
    wenn du aufhoeren willst mit rauchen ist der wechsel der umgebung eine gute gelegenheit dafuer da viele gewohnheiten wegfallen.
    Besser ist es aber auf alle faelle schon vorher das nichtrauchen zu ueben.
    Gruesse vom exraucher.

    Gleich zur Warnung:
    Ich spreche in diesem Post von meiner Erfahrung mit (hauptsächlich) Engländern und (ein paar) Amerikanern. -> schätze die Aussies wie eine Mischung beider ein (und habe noch nie gesagt bekommen dass ich damit falsch liege ;) )

    Wo wird man denn in Deutschland noch irgendwo gefragt wie es einem geht? Also ich meine, meine Kassendame, egal ob Tanke oder Kiosk oder Supermarkt sagt nicht "hi wie gehts?" - vielleicht die Bäckersfrau bei der man ständig ist oder sich in der Nachbarschaft kennt.

    Ich habe das Gefühl in Deutschland sind ganz arg viele Leute entweder total gefrustet und zwar täglich, oder sie haben einfach keine klassische freundliche und zuvorkommende Erziehung genossen... bin letztens erst wieder Straßenbahn gefahren, es steht keine Sau auf für ältere Menschen, sie lassen einen nicht aussteigen und drücken dich zurück in die Bahn wenn du nicht deine Ellebogen ausfährst, wenn man was sagt wird man angepöbelt und die Visagen? Wie 10000 Tage Regenwetter ...

    Weil hier jemand Thema Kasse erwähnt hat:
    Ich bin gewöhnt in unseren Supermärkten als KUNDE zuerst äußerst freundlich zu grüßen damit man überhaupt wahrgenommen wird. Ich kenne wenig bis gar keine Servicekraft hier in Deutschland, die von sich aus sagen würde "wie gehts dir/euch" - ok, die Frisöre, ja, aber die reden ja eh gerne bzw. es ist auch ein Teil ihres Jobs. Und die Leute bei Starbucks (ist aber auch Firmenphilosophie)...

    Noch dazu erbringen die wenigstens Menschen im Service hierzulande noch Servicebereitsschaft wie es sein sollte - dabei kann man es ihnen nicht mal übel nehmen, denn meist sind sie angestellt auf 400 EUR und haben keinen Plan wie man zu Menschen die man nicht kennt, in dem Fall Kunden, freundlich ist. Dazu gehört auch Lächeln... ich zwinge keinen Deutschen zu typisch britischen /amerikanischen "Floskeln" wie "how are u doin", aber ich finde es äußerst schade, dass nicht mal mehr ein Lächeln kommt, egal wie freundlich man selbst auf die Menschen zugeht.

    Floskeln hin oder her, ein euphorisches "g'day" gefolgt von einem netten "how are u doing", ist, ob es denjenigen jetzt ernsthaft interessiert oder nicht, schöner und persönlicher und netter als jegliches angewiderte Gesicht in DE ... egal ob im Supermarkt, in der Straßenbahn (letztens erst wieder beobachtet), beim Warten oder sonst wo...

    Wenn ich mich in der Öffentlichkeit in Deutschland aufhalte sehe ich rundherum, zum größten Teil nur abgenervte gefrustete Menschen. Und so gehen sie auch auf einen zu.
    In England sowie Irland und Schottland ist mir oft aufgefallen, wie die Menschen miteinander aus dem nichts ins Gespräch kommen und lachend durch die Straßen laufen - ob sie sich danach wieder treffen oder eben nicht, ob es Smalltalk war oder nicht, ist doch dabei nicht so sehr wichtig wenn man nicht gerade ernsthaftes Interesse für einen Menschen entwickelt hat. Desweiteren wurde ich von vielen Verkäufern, wenn ich was gefragt oder nachdem ich bei ihnen was gekauft hab, mit "honey/sweetheart/sugar/darling" angesprochen/genannt und man hat mir immer(!) herzlich(!) "a good day" gewünscht, zeitweise sogar "god bless ya" (eher ami) - hallo? das sagen die nebenher, aber es ist trotzdem nett.

    Ich denke Oberflächlichkeit ist ein so negativ belastetes Wort - ich nutze es nur, wenn jemand über jemanden sagt er ist "sch****" ohne dass er denjenigen richtig kennt. Sowas ist für mich das negative Oberflächlichkeit.
    Eher positiv sehe ich die Oberflächlichkeit - daher würde ich es so nicht nennen, eher Offenheit - der Angelsachsen an: sie gehen offen auf Menschen zu, sind - für unsre Verhältnisse - sehr höflich und beschäftigen sich dadurch auch mit dir. Ich find das gut.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jasminchen (27. Januar 2012 um 01:27)

    Ich denke,dass man das sooo einfach nicht beantworten kann.


    Ich erwarte hier nicht,dass Ozies alle Versprechen halten.Wenn sie dann sagen,dass
    sie sich melden so warte ich erts einmal.

    Unsere richtigen Freunde(sind genau so wie in D nur ein paar)melden sich regelmaessig.Ausserdem werden wir auch haeufig sehr spontan zum Essen eingeladen.Morgen kommen sie dann halt mal zu uns.


    In Deutschland habe ich auch einige falschen fuffzigern kennen gelernt.Und zwar aus allen Schichten.
    Ich empfinde sehr viele hier als angenehm.Liegt vielleicht auch daran,dass ich ein breites Interessen Gebiet habe.
    Die angenehmen Nebenwirkungen sind,dass ich nix mehr zahlen muss wenns zum Fischen geht,ich Computer vor dem Kauf einfach mal einige Zeit ausprobieren darf.

    Also ich wuerde meine Messer nicht einfach so verleihen.Alles in allem immer noch ein geiles Land mit meistens tollen Leuten.

    cheers
    Breadrock

    ich seh das im grossen und ganzen wie brotfels...

    Unser Freundeskreis hier ist ziemlich gemischt: Deutsch, Australisch und viele andere Nationen und ich finde nicht das die einen Oberflaechlicher sind als die anderen.

    Was mir allerdings auffaellt ist das die Deutschen an sich schon "steifer" und unentspannter als Australier sind. Das wurde mir sehr doll auf einer Konferenz bewust als ich 200 mir unbekannte Menschen aus 20 verschiedene Nationen auf einen Schlag kennenlernte. Die Deutschen waren durch die Bank ziemlich verhalten (ausser der eine, der aus Koeln kam :D...). Und das obwohl wir uns immerhin auf "Muttersprache" unterhalten konnten.


    Gruss,
    Yvonne

    Zitat

    Original von Jasminchen


    Wo wird man denn in Deutschland noch irgendwo gefragt wie es einem geht? Also ich meine, meine Kassendame, egal ob Tanke oder Kiosk oder Supermarkt sagt nicht "hi wie gehts?" - vielleicht die Bäckersfrau bei der man ständig ist oder sich in der Nachbarschaft kennt.

    Ich habe das Gefühl in Deutschland sind ganz arg viele Leute entweder total gefrustet und zwar täglich, oder sie haben einfach keine klassische freundliche und zuvorkommende Erziehung genossen... bin letztens erst wieder Straßenbahn gefahren, es steht keine Sau auf für ältere Menschen, sie lassen einen nicht aussteigen und drücken dich zurück in die Bahn wenn du nicht deine Ellebogen ausfährst, wenn man was sagt wird man angepöbelt und die Visagen? Wie 10000 Tage Regenwetter ...

    Also wenn mich die dame in D an der kasse mit darling ansprechen wuerde, so wie hier durchaus ueblich in der kurzform "darl", wuerde ich sie fragen wie's ihr geht, oder besser ob's noch geht 8)
    Ich kann auf solche konservativen umgangsformen gut verzichten, denn man sollte diese hoeflichkeitsfloskel nicht zu hoch einschaetzen, es ist nicht mehr als das. Vergisst du mal diese form wirst du ganz schnell als unfreundlicher mensch abgestempelt, und das geht mir auf den senkel.
    Es ist sogar im gegenteil so, fragst du einen bekannten in D beim treffen "wie geht's so heute" erntest du grosse augen u. vielleicht die gegenfrage "warum moechtest du das wissen?", weil's ernst genommen wird.
    Dies ist auch ein beispiel fuer kulturelle unterschiede.

    Die verallgemeinerung das alle leute in D mit langen gesichtern durch's taegliche leben gehen kann ich nicht bestaetigen, eher im gegenteil, habe ich anders erlebt und ist mit sicherheit regional unterschiedlich.

    Es ist wohl auch ein unterschied zwischen menschen auf dem land und in der stadt, sowohl hier wie dort.
    Nach wie vor finde ich kann man nicht von "die deutschen" u. "die australier" reden.
    Z.B. hier in rockhampton, weit ab von allem, findest du viele menschen die nie etwas anderes als diesen kleinen lebensraum kennen gelernt haben, dem entsprechen eng ist auch deren weltbild oft.
    Ich wuerde die rockhamptoner mit "ich bin freundlich zu dir wenn du mich dann auch in ruhe laesst" beschreiben. Alles sehr konservativ, genuegend red necks, zu manchen laeden gehe ich schon nicht mehr, weil ich mir die sprueche nicht anhoeren moechte und im supermarkt geht jeder seiner wege, das ist nicht anders als in D, ausser an der kasse, "how are you, darl" X(

    Zitat

    Original von rockie
    "how are you, darl" X(

    also lag ich nicht mal so falsch was das betrifft mit diesen Kosenamen :D

    ich mag das total!

    Bin übrigens ein Stadtmensch, wenn auch nur mittelgroße Großstadt mit knapp 380.000 Einwohnern... wobei ich dir recht geben muss und man schon zwischen Mannheim (ich) und Heidelberg 20 km weiter und Ludwigshafen (5 km hinterm Fluss wie wir so schön sagen) große Unterschiede feststellt.
    In Mannheim gibts lange Gesichter. In Ludwigshafen hängen sie aufm Boden.
    Und in Heidelberg sind sie alle glücklich weil entweder Besserverdiener oder auf dem Weg dort hin ;) Heidelberg ist ein recht teurer Ort zum Leben und auch zum Studieren gut angesehen.

    Aber im Großen und Ganzen wird die Laune hier immer schlimmer. Hab ich das Gefühl.
    Nicht nur in meiner Region beobachtet.

    Kann man denn dieses "Gerücht" mit der Mentalität von Briten und Amerikaner vereint im gemeinen Australier grundsätzlich anwenden wenn wir beim Thema "Oberflächlichkeit" sind?
    Mir wäre 70% britisch ja sehr viel lieber :D

    Einmal editiert, zuletzt von Jasminchen (27. Januar 2012 um 03:26)

    ich kann nur von meiner persoenlichen erfahrung sprechen, doch habe ich
    nicht den eindruck von oberflaechlichkeit gewonnen. meine erfahrung
    bezieht sich auch nur auf laendliche gegenden, aber mir kommt es mehr
    wie ein gesundes interesse am mitmenschen vor. zum einen mag das auch
    nur interesse an gossip sein, zum anderen ist man (oder war man bis vor
    "kurzem") doch vielleicht mehr auf mitmenschen angewiesen, wenn es
    kaum nachbarn gibt, bzw. diese weit entfernt sind. das das in den metropolen
    zu einer gewissen merkwuerdigkeit degeneriert ist, wuerde mich nicht wundern.

    Zitat

    Ich wuerde die rockhamptoner mit "ich bin freundlich zu dir wenn du mich dann auch in ruhe laesst" beschreiben.

    Ich schätze, die Rockhamptoner würden dich sicher mit "If you dont like it, f..k off" beschreiben

    Sarkasmus AN *
    Sorry, aber mein enges, red-neck angefärbtes Weltbild läßt nichts anderes zu *Sarkasmus AUS

    Zitat

    Original von Jasminchen
    Wo wird man denn in Deutschland noch irgendwo gefragt wie es einem geht? Also ich meine, meine Kassendame, egal ob Tanke oder Kiosk oder Supermarkt sagt nicht "hi wie gehts?" - vielleicht die Bäckersfrau bei der man ständig ist oder sich in der Nachbarschaft kennt.

    Wir leben anscheinend nicht im selben D.
    Wenn ICH will, habe ich Spass mit einer Kassiererin ( oder auch Kassierer ), in der Metzgerei, bei einer Radtour usw.
    Wenn ich freundlich und locker bin, ist es i.d.R. auch der Mensch in der Tanke, am Kiosk sowieso...hier im Ruhrgebiet fremdelt man nicht so lange herum.

    Meine Meinung: wie hinein, so auch heraus.... :D

    LG
    pauline

    Zitat

    Original von misskiwi
    ich seh das im grossen und ganzen wie brotfels...
    ...
    Gruss,
    Yvonne

    LOL

    Die Aussies die ich kenne sind genau so "oberflaechlich" wie die Freunde/Bekannte in West-Germmany.

    Von einer Verkaeuferin beim Baecker kann man keine tiefgehenden Gespraeche erwarten. Das ist in DE genau so.
    Man wird hier zumindest freundlicher gebruesst.

    Murph beim Baecker in DE
    geht rein, grinst, guggt
    Verkaeuferin guggt ihn an
    Nix passiert
    Murph stoppt grinsen und sagt was er will
    V: "dreineunundvierzig"
    Murph zahlt und geht
    Murph grinst morgen wieder
    ***
    Nennt man wohl Minimalprinzipverkaufstaktik, erlebt in Real, Western Germany, wohl auch Einzelfall :)

    :) :( ;) :P ^^ :D ;( X( :* :| 8o =O <X || :/ :S X/ 8) ?( :huh: :rolleyes: :love: 8| :cursing: :thumbdown: :thumbup: :thumbup: :sleeping: :whistling: :evil: :saint: <3 :!: :?: :O :] =) :baby: :flag airborne banned blackeye borg censored chinese cookie cookie crazy dead doofy evilgrin hi huntsman ill ninja oops phatgrin shit wayne

    Zitat

    Original von Jasminchen
    Gleich zur Warnung:


    Wo wird man denn in Deutschland noch irgendwo gefragt wie es einem geht? Also ich meine, meine Kassendame, egal ob Tanke oder Kiosk oder Supermarkt sagt nicht "hi wie gehts?" - vielleicht die Bäckersfrau bei der man ständig ist oder sich in der Nachbarschaft kennt.

    Ich habe das Gefühl in Deutschland sind ganz arg viele Leute entweder total gefrustet und zwar täglich, oder sie haben einfach keine klassische freundliche und zuvorkommende Erziehung genossen... bin letztens erst wieder Straßenbahn gefahren, es steht keine Sau auf für ältere Menschen, sie lassen einen nicht aussteigen und drücken dich zurück in die Bahn wenn du nicht deine Ellebogen ausfährst, wenn man was sagt wird man angepöbelt und die Visagen? Wie 10000 Tage Regenwetter ...

    Genau damit habe ich ein Problem, wenn mich jemand mit aufgesetztem Laecheln fragt, wie es mir geht, obwohl es ihn mit Sicherheit, nicht die Bohne juckt.

    Das ist mit dem "nice to meet you" genau das selbe.
    Ich habe hier in Australien bei unterschiedlichsten Anlaessen schon von vielen hundert Menschen mit hochinteressiertem Gesichtsausdruck, diesen Spruch "nice to meet you" gehoert.
    Je interessierter sie tun, und je toller ihre Business Card ist, desto weniger hoert man von denen im Nachhinein.

    Es kommt hier auch relativ oft vor, dass Leute sich zur Begruessung die Hand geben, aber jeder in eine andere Richtung schaut, nur nicht seinem Gegenueber in die Augen. Da stellen sich bei mir die Nackenhaare.

    Ich habe schon absichtlich an der Kasse mit "I am fine" angefangen aber der weibliche Roboter blubberte trotzdem "how are you going".

    Mir ist ein Mensch mit langem Gesicht lieber, als einer der nur so tut, als waere er gut gelaunt.

    Ehrlichkeit ist fuer mich auch eine Art von Hoefllichkeit.
    So oberflaechliches, automatisiert klingendes Geplappere aergert mich nur.

    Zitat

    Original von King Parrot

    Genau damit habe ich ein Problem, wenn mich jemand mit aufgesetztem Laecheln fragt, wie es mir geht, obwohl es ihn mit Sicherheit, nicht die Bohne juckt.

    Das junge Ding an der Kasse im Supermarkt versucht aber nur, ihren Job so zu machen, wie sie es gelernt hat. Immerhin zeigt sie Interesse an ihrem Job und will nix verkehrt machen. Die Mädchen haben halt wenig Menschenkenntnis, was will man von Teenagern anders erwarten? Da geht das mit dem small talk noch nicht so locker vom Hocker.
    Immer noch besser, als respektlos und desinteressiert zu sein.

    Komisch, wenn ich mal schlecht drauf bin oder gestresst, dann stört mich das bei den Kassendamen auch. Aber dann sag ich einfach, "please, I am in a hurry" und schon hält sie ihren Mund und macht weiter mit der Arbeit.

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