Wohnmobil mit 2 kleinen Kindern - die Qual der Wahl (Renegade?)

  • Hallo,

    wir planen für das nächste Jahr eine mehrmonatige Reise in Australien (von Perth über Melbourn nach Cairns) und tun uns derzeit mit der Auswahl eines geeigneten Wohnmobils schwer. (Ein ähnliches Problem wurde hier schon einmal unter Renegade oder Maverick mit 2 (Klein)Kindern? diskutiert, jedoch ohne für uns klares Ergebnis...)

    Wir sind zwei Erwachsene und zwei 4jährige Kinder.

    Das Wohnmobil soll Dusche, Toilette und Automatikgetriebe haben. Allzu knapp und eng soll es nicht werden, auch nicht nachts, daher scheiden mehrere 4-Bett-Wohnmobile aus. Im Wesentlichen bleiben zwei herausstechende Modelle und zwei bis vier andere übrig - und da wären wir für Erfahrungen oder Meinungen sehr dankbar:

    - Britz Renegade: Ein Fahrzeug mit Doppelkabine und darüber einem großen Bett, jedoch ohne Durchgang von vorne nach hinten.

    - Maui Platinum Beach: Ein Fahrzeug mit einer weit vorne platzierten Bank, Durchgang nach hinten und drehbaren Frontsitzen.

    - Maui Platinum River (oder Forest), Britz Escape (oder Frontier): Modelle mit Durchgang nach hinten und der Bank in der Sitzgruppe.

    Was wir uns fragen:

    - Ist es wichtig, dass die Kinder in Reichweite bei uns sitzen, oder vielleicht sogar besser, wenn sie etwas weiter hinten sitzen und dafür einen Tisch zum Malen oder Lesen vor sich haben?

    - Die Klimaanlage im hinteren Bereich ist wohl nur im Stand verwendbar. Wird es im hinteren Teil der Fahrzeuge auf längeren Fahrten zu heiß?

    - Wirkt es sich in der Praxis sehr störend aus, wenn wie im Britz Renegade kein Durchgang von vorne nach hinten möglich ist? Oder hat das sogar Vorteile?

    - Der Verbrauch wird für den Britz Renegade mit 18l höher angegeben als bei den anderen, die meist so um 14l liegen. Stimmen diese Angaben überhaupt?

    - Wir uns Erwachsenen auf die Dauer der Platz (Luftraum, Bewegungsfreiheit) über den oberen Betten zu knapp? Oder könnte es sogar klappen, die Kinder oben schlafen zu lassen?

    Wenn uns jemand mit Meinungen, Erfahrungen oder Tipps da weiterhelfen könnte, wären wir dankbar.

  • Hallo,

    Wir waren letzes Jahr für 2 Monate mit einem Maui Platinum Beach unterwegs und sehr zufrieden mit dem Fahrzeug. Auf 100 km. brauchten wir bei einer Geschwindigkeit von
    80 km. zo um die 13 lt. Diesel, bei 100 km. waren es dann aber schon 18 lt.

    Sehr praktisch war die weit vorne plazierte Bank mit einem kleinen Tisch und den
    drehbaren Frontsitzen für eine kurze Trinkpause unterwegs.

    Die oberen Betten waren sehr gross, auch der Luftraum war nicht zu knapp. Vorne bei der Leiter kannst du in der Nacht ganz einfach ein Netz anbringen damit du nicht herunter fällst.

    Wir konnten unterwegs auf der Reise einmal auf einem CP. einen 6 Platz Kea näher anschauen. Der hat uns auch sehr gut mit der ganzen Einteilung gefallen, der Nachteil ist
    Handschaltung und der Vorteil der Preis.

    Gruss
    Rene

  • Hallo, ich hatte das glaube ich schon mal an anderer Stelle hier im Forum geschrieben aber gern auch noch mal hier von uns die Erfahrungen

    Wir waren in 2009 mit unserem 3-jährigen Sohn 4 Wochen im Kea 6 Bett Camper unterwegs. Für uns das ideale Fahrzeug, da 2 Betten vorhanden waren und ein täglicher Umbau entfiel. Der Kleine schlief oben (gut gesichert durch das Netz) wir unten im hinteren Bett. Er saß hinten mit Blickrichtung nach vorn am Gang. Hatte links und rechts Fenster zum rausgucken und war noch nah genug dran um sich auch unterwegs gut zu unterhalten. Die langen Fahrten verbrachten wir mit unendlich vielen Hörbuch-CD´s, ab und zu saß einer mit hinten und es wurde gespielt und gemalt am Tisch. Der Durchgang ist für uns etwas auf was wir nie verzichten wollen, da wir so auch ohne groß Anhalten und Aussteigen mal schnell was neues zu Trinken oder ein Snack aus dem Kühlschrank holen konnten. Man mehr Zugriff hatte auf CD´s, Kameras und Malzeug (stapelt sich ja sonst alles vorne) usw. Hinten wurde es mangels Klimaanlage sicher mal wärmer als vorne, aber im Hinblick auf Erkältungsgefahren muss auch das aus meiner Sicht keine Eiszeit herrschen. Bei zu viel Sonne wurden einfach mal die Vorhänge zugemacht.

    In diesem Jahr waren wir 6 Wochen mit 2 Kindern (nun 6 und 2) in einem Maui Platinum Forest unterwegs. Für uns zwingend war auch hier wieder der Durchgang (sonst hätten wir uns für ein Easylife Fahrzeug entschieden). Leider war Kea zum damaligen Zeitpunkt unserer sehr frühen Buchung noch nicht verfügbar (wir haben aus Angst vor weiteren Preissteigerungen 1 Jahr im voraus gebucht). Darüber hinaus haben wir uns vom Maui mehr Stauraum versprochen.

    Im Grunde war die Ausstattung wie 2009, 1 Bett oben für die Kinder, eins hinten für die Eltern. Leider hatte dieses Fahrzeug aber seine erheblichen Schwächen. Durch die fehlenden Fenster hinten auf der Beifahrerseite konnte man während der Fahrt draußen nicht so viel beobachten. Im Stand fehlten uns auch die Fenster hinten um die Kinder auch von drinnen im Blick zu behalten. Auch die Audioanlage hinten ging nur von hinten zu steuern. Musste also jedesmal einer hinter gehen und Musik neu einstellen. Dazu war die Qualität des Gesamtfahrzeuges im Vergleich zu Kea enttäuschend. Insgesamt war es bei der Fahrt viel lauter, wenn man ein Hörbuch verstehen wollte, musste man es so laut stellen, dass man sich nicht mehr anderweitig verständigen konnte, die Tür war undicht, kein Mückennetz wirklich zu, durch die Fenster kam Regen rein, die Elektronik zeigte ständig Macken usw.

    Vom Verbrauch her haben wir in diesem Jahr ca. 15 Liter geschafft. Dafür haben wir uns auf eine Geschwindigkeit von 90-95 Stundenkilometer eingependelt. Hatten wir es "eiliger" und fuhren nur wenig schneller waren auch schnell 20 Liter/100 km erreicht.

    Leider gehört Kea ja nun auch zu THL von daher weiß ich nicht wie die zukünftige Preis- und Qualitätsgestaltung aussieht. Wir empfehlen aber zumindest ein Modell auf Basis des Kea 6 Bett Campers.

    Wir wünschen viel Spaß beim Planen und stehen gern für weitere Fragen zur Verfügung.

  • Zitat

    Original von cat.cool
    Der Durchgang ist für uns etwas auf was wir nie verzichten wollen, da wir so auch ohne groß Anhalten und Aussteigen mal schnell was neues zu Trinken oder ein Snack aus dem Kühlschrank holen konnten.


    Ich möchte darauf hinweisen, das es nicht erlaubt ist, während der Fahrt aufzustehen und durch den Wagen zu laufen. Es ist zudem ein extremes Sicherheitsrisiko und wenn man erwischt wird es extrem teuer.

  • Hallo allerseits,

    vielen Dank für die informativen und teils sehr ausführlichen Antworten zu unseren Überlegungen.

    Wir haben uns jetzt für den Britz Renegade entschieden und erhoffen uns dadurch für unsere Familie etwas mehr Gemütlichkeit, Kommunikation und auch Disziplin bei den langen Fahrtstrecken. Wir werden hinterher berichten, was davon eingetreten ist.

    Viele Grüße

    zuggi

  • Hallo zuggi

    Wir haben soeben unsere zweiwöchige Reise mit dem Renegade beendet.

    War eine gute Wahl, auch wenn das Ding wirklich gross ist. Bin nie gefahren, GG hatte das besser im Griff. Anstrengend war es, bei Wind zu fahren.

    Die dual cabin war super und ist riesig. Der Rücksitz ist ja für 4 Personen ausgeleht, das heisst unsere zwei Kinder hatten mehr als genug Platz. In der Mitte hatten wir eine Kiste mit Büchern und Spielsachen. Auf eine längere Reise würde ich evtl einen kleinen CD Player oder iPod für Kinder mitnehmen. Das Auto hat zwar Radio und CD Player, aber nur vorne Lautsprecher. So war es manchmal recht laut, damit sie es auch gut hören konnten.

    Dass man nicht direkt in den Wohnbereich kann, hat uns überhaupt nicht gestört. Dusche/Bad haben wir nur als Stauraum benutzt. Davon hat es übrigens reichlich. Unsere Kinder (6 und 8 ) haben im grossen Doppelbett oben geschlafen, was uns sehr recht war. Ein Erwachsener kann dort nämlich nicht sitzen und de Leiter hoch und runter war für die Kinder auch viel einfacher. Ausserdem konnten sie abends ins Bett und wir konnten unten noch gemütlich sitzen und erst später ins Bett.

    Zum Verbrauch od andere technische Angaben, kann ich nichts sagen, da war GG zuständig.

    Einzig auf Kangaroo Island, wo wir vier Nächte an einem Ort geblieben sind, haben wir zusätzlich ein kleines Auto gemietet, damit wir nicht mit diesem Riesenteil überall hin müssen. Hat sich sehr gelohnt. V.a. ist nur die eine Hauptstrasse geteert und wir wollten halt auch ein bisschen über Land.

    Wir hatten nur zwei warme Tage (knapp über 30 Grad) und brauchten die Klimaanlage nicht. Haben nach Ankunft halt sofort alle Fenster geöffnet und Durchzug gemacht. Hat genügt. Wir brauchten eher die Heizung, hatten aber unseren kleinen Blaseofen dabei und brauchten die vom Auto nie. Nachts haben wir nicht geheizt, Temp fiel dann im Auto auf 14 Grad, hatten aber nie kalt und mit dem Blaseofen war es innerhalb 20 Minuten wieder um die 20 Grad.

    Gekocht haben wir immer im Camper, zum Abwaschen haben wir jeweils die Gemeinschaftsküche gebraucht.

    Uns hat's gefallen, werden wieder so reisen, nächstes Mal aber vermutlich mit einem Offroad Anhänger.

    Gruss, Falby

    2 Mal editiert, zuletzt von Falby (30. September 2012 um 22:27)

  • Hallo allerseits,

    mir ist gerade aufgefallen, dass ich "hinterher" noch berichten wollte, ob die Wahl des Wohnmobils gut war. Nun, sie war gut. Wir sind Anfang 2013 3 Monate mit dem Britz Renegade durch Australien gereist (Perth-Tasmanien-Brisbane). Gemütlichkeit, Kommunikation und Disziplin mit den Kindern, die damals knapp 5 waren, sind gut eingetreten. Der fehlende Durchgang hat nicht wirklich gestört, jedenfalls nicht mehr, nachdem wir das tägliche Hin-und-Her-Räumen etwas eingedämmt hatten und die Kleinen auch verstanden hatten, dass man nicht jedes einzelne Kuscheltier sowohl tagsüber als auch nachts bei sich haben muss. Wir mussten das Auto einmal wechseln, da eine Maus oder so die Elektrik angeknabbert hatte, aber dafür kann der Fahrzeugtyp nichts. Ich habe gesehen, dass Britz den Typ nicht mehr anbietet, er ist aber jetzt bei Mighty zu bekommen.

    Nun wollen wir bald wieder nach Australien, dieses Mal in den Norden, und haben jetzt wieder eine schwierige Wahl - wieder so etwas oder einen 4WD-Camper oder ein 4WD-Auto mit einem Campinganhänger? Das Problem ist, ich kann keinen Campinganhänger-Vermieter finden. Hat jemand Tipps?

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