Erste mal nach Australien mit was rumreisen?

Zitat

Original von pfluemi1
Camper mit Motorrad hinten drauf, oder ein 4x4 Jeep mit Motorrad drauf und immer in Backpacker übernachten ...

Hi

Wenn Kohle eine untergeordnete Rolle spielt, sind das sicher zwei gute Ansätze. Ich würde mich wohl eher für die Camperversion entscheiden und die Offroadstrecken zu den Sehenswürdigkeiten mit dem Motorrad bewältigen. Lediglich Flussdurchfahrten könnten sich da als Problem entpuppen (zu tief, Krokodile). Die Variante mit dem 4x4 hat aber sicher auch seinen Reiz, allerdings würde ich dann doch ein Zelt und Campingausrüstung mitnehmen. In den meisten Nationalparks gibt es keine alternativen Unterkünfte.
Ich fahre zwar auch sehr gerne Motorrad, Australien (v.a. den Norden) auf nur zwei Rädern würde ich mir aber nicht antun. Es ist heiss, staubig und weit.

Gruss Dieter

Hast Du mal an wwoofen gedacht? Sozusagen Hand gegen Koje (Essen und Übernachten auf einer Station, dafür ein paar Stunden Arbeit). Vieh wird in Australien häufig mit Geländemotorrädern getrieben / gemustert, Zäune kontrolliert etc. Da könntest Du Dich mit dem Mopped austoben und ansonsten komfortabel mit dem Camper reisen.

Yanjep

Hallo Pfluemi,
ich fahre seit über 30 Jahren in Australien Motorrad. Habe heute noch eine brandneue Vespa mit Original 2-Takt Motor.

Australien ist das perfekte Motorrad Land. Du kannst Camping – was ich immer machte – oder auf Caravan Parks Cabins mieten. Oder Backpackers oder YHA.
Da fährst du tagsüber durch wunderschöne Landschaften und abends triffst du Leute in der Camp Kitchen. Es sind fast immer einige Deutsche da.

Wenn du gern Kurven fährst – wer tut das nicht? – ist Tasmania das Paradies auf Erden. Allerdings ist die beste Reisezeit dafür im März schon (fast) vorbei. Es wird kalt und regnerisch.

Von Melbourne nach Sydney, herrlich! Ich hab das so oft gemacht, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Dann weiter zur Gold Coast, wo wir heute wohnen. Ich könnte dir sogar unsere kleine Zweitwohnung (Bachelor Flat) für einige Tage umsonst zur Verfügung stellen. Undercover parking included.

Dann weiter nach Norden, dort wird es immer tropischer. Daintree River und Rainforest. Mann! Davon zehrst du ein ganzes Leben, oder bleibst einfach hier. Mein bester Freund aus Deutschland kam mich vor 30 Jahren für ein paar Wochen besuchen und blieb 15 Jahre. Illegal, klar. Als er wieder nach Deutschland flog – das ist nun auch schon wieder 15 Jahre her, und Immigration mag vorsichtiger geworden sein – konnten die Leute der Passbehörde es gar nicht fassen. Aber sowas willst du ja auch nicht, denke ich mal. Ich schreib das, weil es so eine schöne Erinnerung ist.

Wenn du dann in Cairns bist: das Ultimative. Geführte Motorradreise Cape York zum Top End. Es wird dir alles geboten. 250ccm (oder mehr?) Offroad Maschinen, 4WD mit allem Gepäck und Mechaniker on Board. Du hast also nur dich und das Motorrad und Kumpels, mit denen du abends am Lagerfeuer BBQ isst und Schauermärchen erzählst, denn jede Geschichte wird besser, je öfter man sie erzählt hat.

Oh je, nun hab ich so viel geschrieben. Eigentlich bin ich nicht so ein Plappermaul. Aber wenn’s um Motorräder und reisen in Oz geht, krabbelt es mich in der Sitzfläche und in den Fingern.

Oh, und weil ich grad so in Fahrt bin.

Wir hatten auch ein SUV für einige Jahre, Toyota Kluger, falls es sowas in Deutschland gibt.

Es war sehr angenehm, mit air conditioning und DVD player auf den Rücksitzen wo niemand saß.
Und wir haben einige wilde Sachen gemacht, dafür liebt meine Frau mich heute noch. Obwohl es tausende von Dollars in Reparatur gekostet hat.

Aber irgendwie war das im Vergleich mit Motorrad fahren wie sich etwas im TV ansehen.

Hallo Michael

Im Süden starten ist um die Jahreszeit die beste Idee! Hier in Adelaide haben wir um die Zeit auch das größte Musicfestival Australiens, das Fringe und nachher das Woomadelaide.

Wir wohnen seit 3 Jahren hier, allerdings geht es für uns bald weiter, Richtung Westen.

Allerdings... was wir haben ist DIE AUSTRALIENKARRE schlechthin zu verkaufen: der Ford Falcon Kombi...
Gugst Du hier:

http://www.gumtree.com.au/s-ad/clearview…cold/1069339821

Bei Interesse: PM please.

Gruß Micha

Straßenmaschine auf alle Fälle. Die gibt es ja mittlerweile mit mehr als 150 PS. Weißt du besser als ich.

Mein Lieblingsmotorrad – neben der Vespa – war die BMW R65. Hatte ich zehn Jahre lang und bereue, wie man das ja immer macht hinterher, dass ich sie verkauft habe.

Es kommt natürlich auch darauf an, was du willst. Dir die Ohren in der Kurve abbrennen, oder einfach nur die unendlich schöne Landschaft Tasmaniens ansehen. Es geht beides.

Viele Grüße von der Gold Coast
Paul

Genau, das ist es! Wusste allerdings nicht, dass es so teuer ist. Wenn du das Geld hast, mach es. Bevor der ganze Weg nach oben geteert ist. Ich ärgere mich, dass ich es nie gemacht habe. Jetzt bin ich zu alt. 70 Jahre. Warte nicht zu lange, bis du es nicht mehr kannst. Oder es sowieso geteert ist.

Gold Coast. Ja, früher habe ich einen Bogen darum herum gefahren, heute wohne ich dort. Die zweitgrößte Stadt Queenslands (was bis 1859 noch zu NSW gehörte *räusper*). Sieht aus wie Miami. Alles Hochhäuser. Es ist jedoch ein Unterschied, ob man von außen draufguckt oder von innen nach außen.

Wir wohnen in Runaway Bay direkt am Kanal. Mit dem Kajak zum Shopping Centre. Wie in Venedig, nur hübscher.

Der berühmteste Stadtteil von Gold Coast ist »Surfers Paradise«. 4km von wo wir wohnen. Kommt man auch mit dem Kajak hin oder Jetski, was wir nicht mehr haben.

Google mal unter »Schoolies Surfers«. Das wird dir gefallen. Da sind zehntausende von Mädchen (und Jungs) kaum jemand über 20. Meine Frau und ich sehen uns das manchmal an. Junge Leute, die lachen und sich umarmen. Und vielleicht auch mal ein Kuss hier und da. Na ja, nicht nur eigentlich hier und da.

Du bist willkommen
Paul

Jaja, das Cape York. Alle wollen dahin, ich wollte das auch (allerdings mit dem Auto). Wie ich dann aber an der Tanke beim Musgrave-Roadhouse stand und gesehen habe, was da alles Richtung Cape York strebt, ist mir die Lust gänzlich vergangen. Innerhalb einer halben Stunde habe ich bestimmt 3-4 Duzend Autos gezählt, z.T. ganze Konvois. Nönö, das verstehe ich nicht unter Abgeschiedenheit in der Natur (ich gebe zu, ich bin ein afrikaverwöhnter Naturliebhaber). Das Abenteuer Cape York schein es nicht mehr wirklich zu geben, und wenn dann noch eine Teerstrasse kommt ...?
Wir haben dann statt dessen den Weg Richtung Normanton unter die Räder genommen und später den Abstecher ganz in den Norden auf der Cobourg Peninsula nachgeholt, mutterseelenalleine.
Allerdings werden dort auch keine Motorradtouren angeboten, für mich zum Glück.

Gruss Dieter

Ja, das waren noch Zeiten als hinter dem Daintree noch nix geteert war.

Und als Namibia noch Deutsch-Südwest Afrika hieß.

So alt bin ich nun auch wieder nicht, da kann ich nix zu sagen

Zitat

Original von Macrotis
Und als Namibia noch Deutsch-Südwest Afrika hieß.

..und als ich damals mit dem schiff dahin fuhr, bin ich doch glatt kurz vor der ankunft über den rand der scheibe gefallen...
ciao
michael

Na klar, Michael.
Geländemaschine, Zelt, Wasserflasche und dann los! Oh, vielleicht ein wenig Benzin mitnehmen.
Es geht aber auch mit einem Kamel, dann brauchst du kein Benzin.

deemha:
ich verstehe dich vollkommen.
Vor ca 30 Jahren haben meine Freundin Anne Marie und ich ein Semester ausgesetzt und sind von Sydney nach Norden gefahren. In Cape Tribulation sind wir am Strand nackt herumgelaufen, haben uns unter die Palmen gelegt und gewartet, dass uns eine Kokosnuss auf den Kopf fällt.

Dann sind wir ins Wasser gelaufen, und haben gemacht, was junge Leute tun. Probier das heute mal. Oh je.

Und Fraser Island. Da haben wir abends am Lagerfeuer gesessen mit den Dingoes daneben. War fast wie ein Schäferhund. Am Strand konnte man mit einer Cessna landen. Heute ist es ein Parkplatz für 4WDs.

Aber jammern, und nichts tun, weil so viele das gleiche machen? Es ist ja heute so einfach. Buchen, einsteigen und losfliegen. In 1965 sind wir mit einer Lockheed L-1049 Super Constellation nach Südafrika geflogen. Es gibt mir heute noch schöne Erinnerungen. Und dann Etosha Pan, Okahandja und die Kupfermine im Norden, wo ich als Koch arbeitete. Allerdings nur für eine Woche.

Also jetzt oder nie. Australien ist so groß, da wirst du schon noch ein Plätzchen finden, wo du deine Freundin unterm Vollmond küssen kannst und niemand zuschaut.

Grüße von der Gold Coast
Paul

Hallo Paul

Von jammern kann nicht die Rede sein und von nichts tun schon gar nicht. Zum Glück gibt es, wie du selber schreibst, immer noch viele gute, interessante und einsame Alternativen. Mit meinem Beitrag wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass Cape York längst nicht mehr DAS Abenteuer ist. Ich würde dafür auch keinesfalls 5500.- $ löhnen, das ist ja nur noch Abriss. Aber letztendlich hat jeder andere Interessen und muss selber wissen, was ihm wieviel wert ist.

Gruss Dieter