Vorwort
Einige Worte müssen vor diesem Bericht noch gesagt werden bevor der geneigte Leser auf diese Reise mitgenommen werden kann.
Das ist zum einen der Hintergrund dieser Reise. Und zum anderen ein paar grundlegende Dinge zur Sicherheit und dem Risiko, das während der Reise eingegangen wurde.
Schon die Vorgeschichte ist nicht in einem Satz erklärt.
Meine erste Reise nach Australien war 1999, zusammen mit zwei Kumpels aus der Schulzeit. Diese Reise haben wir zu Gunsten der legendären Sonnenfinsternis am 11. August 1999 im südlichen Deutschland extra um eine Woche gekürzt und dafür sogar einen 100DM treueren Flug (p.P.) in Kauf genommen. Als Student ist das schon ein ordentlicher Betrag. Dazu kam dann noch ein Mietwagen um von Würzburg nach Frankreich, und wieder zurück, zu düsen :(. Und eine viel zu kurze Nacht, denn am darauffolgenden Tag, am 12. August, ging der Cathay Pacific Flieger bereits um 14:00 Uhr von Frankfurt :baby:. Aber selbst wenn wir nur die erste Hälfte dieser Totalen Sonnenfinsternis zu Gesicht bekommen haben (den zweiten Teil haben die Wolken verschluckt :() es war ein unvergleichliches Erlebnis 8). So beeindruckend wie die anschließende 8 Wöchige Tour durch Australien 8). Und bei beiden war vollkommen unklar ob wir so ein Erlebnis nochmals erfahren dürfen ?(.
Zum einen, weil in Deutschland kaum einer eine Totale Sonnenfinsternis ein zweites Mal zu sehen bekommen wird :(. Zum anderen weil die Arbeit ruft und sicher nicht ein zweites mal 8 Wochen Urlaub am Stück zu bekommen seien werden :rolleyes:.
Doch schon im Dezember 2002 habe ich dann mit meinem Kumpel René, der auch schon auf der ersten Reise dabei war, beide Erlebnisse getoppt und wir haben eine 10 wöchige Westaustralien-Tour rund um die Totale Sonnenfinsternis am 8. Dezember 2002 in Ceduna geplant und auch unternommen :].
Fast 8 Jahre und viele Australienreisen sind seitdem vergangen und ein neues Ereignis wirft seine Schatten voraus :D. Im November 2012 fand wieder eine Totale Sonnenfinsternis in Australien statt 8). Doch der Urlaub ist knapp und Reispartner rar gesät – die Gründe dafür vielfältig :baby:.
So ist diese SoFi nur ein Gedanke der hin und wieder mal aufblitzt. Als dann noch ein 4 Tägiges Seminar in die Woche der Finsternis fällt ist alles geklärt und die SoFi abgehakt ;(.
Bis im September plötzlich und unerwartet die bereits gebuchte Weiterbildung abgesagt wird :baby:. Und zu allem Überfluss ist da genau in diesem Moment, in dem mir mein Chef die traurige Nachricht überbringt, wieder dieser Gedanke an die Sonnenfinsternis und ich meine zu ihm aus Spaß: „Na, wenn das Seminar ausfällt, und ich eh nicht eingeplant bin, kann ich ja auch noch den einen Tag mehr frei nehmen und die Sonnenfinsternis in Australien besuchen.“ Zu allem Überfluss kommt die Antwort genauso spontan 8o: „Ja mach doch, aber mehr Urlaub geht nicht!“
Mist! Das hat den Nerv getroffen. Noch mitten in der Nacht stehe ich auf und fange an nach Flügen zu suchen. Und zwei Wochen später steht eine absolut verrückte Idee.
Nur für die Sonnenfinsternis zu fliegen wäre auch mir zu wenig, also muss noch etwas Off-road Abendteuer drum herum =).
Nun gibt es für mich nur einen Anbieter von verlässlichen und gut ausgestatteten Geländewagen, eine Seilwinde zähle ich da definitiv mit dazu. Und die Anfrage bei TCC ergibt doch tatsächlich ein freies Fahrzeug in Cairns zu dieser Zeit :]. Allerdings hat TCC sonntags nicht geöffnet. Damit muss ich Cairns noch am Sonnabend, möglichst früh, erreichen. Das ist mit einem Flieger am Freitag nicht möglich :baby:. Den einen Tag mehr kann ich noch erringen – mein Chef kennt meine Begeisterung für Australien und wir verstehen uns gut :P. Außerdem ist er auf den verrückten Bericht zur Reise gespannt =).
Der Plan steht. Die Flüge und das Auto sind gebucht. Die Routenplanung muss den aktuellen Wetterbericht berücksichtigen und wird daher vor Ort erfolgen. Nun es heißt warten.
Da ich alleine Reise mache ich mir auch Gedanken zur Sicherheit :] und buche für die eine Woche noch ein Satellitentelefon dazu. Mit dem ePIRP und dem Sat-Fon sollte ich mir im Ernstfall Hilfe holen können. Auf der Cape York Halbinsel ist ja diese zum Glück nicht ganz so weit weg wie im Outback. Aber soweit soll es ja nicht kommen. Entsprechend wird auch noch eine deutscher Erste Hilfe Verbandstasche und Medikamente eingepackt.
Unterwegs ist es dann wichtig, dass ich mich auf mein Auto verlassen kann und vor allem das ich selbigen und mir nicht mehr abverlange als möglich ist. Diese Grenze zu kennen ist schwer, erfordert viel Erfahrung und ein Überschreiten kann tödlich enden 8o. Das ist mir nur zu gut bewusst und ich rate daher jedem ab, diese Tour alleine nachzufahren – insbesondere und vor allem den Track Maytown Road, auch bekannt als Old Coach Road :baby:. Auch mit mehreren Fahrzeugen ist von diesem Track abzuraten X(! Dieser ist nur für sehr erfahrene Fahrer die ihr Fahrzeug kennen und absolut beherrschen geeignet :].
Jump ups, wash outs sind auf diesen 32 km ein ständiger Begleiter, doch Details dazu im Bericht 8).
Ich habe mir immer vor dem nächsten Teilstück überlegt, wie ich dieses auch wieder zurück fahren kann :]. Und nur wenn auch das geklärt war :], habe ich mich weiter vorgearbeitet. Und zwar so langsam wie nur irgendwie möglich :baby:!
Dieses Vorgehen ist essentiell und sollte auch in einer Gruppe berücksichtigt werden, ansonsten versenkt man nur mehrere Fahrzeuge an der gleichen Stelle und hat kein Back Up – der ja nur greifen kann wenn ein einzelnes Fahrzeug ausfällt und nicht wenn man sich derart festgefahren hat, dass man z. B. alle Fahrzeuge an einem Jump Up umkippt :].
Natürlich habe ich mir also auf diesen 32 km ständig, gefühlt alle 10 Meter :baby:, die Frage gestellt ob es sich noch lohnt weiter zu fahren ?(, wie sicher es ist und ob ich mir und dem Auto wirklich zutraue den nächsten Abschnitt zu meistern 8o. Oder ob es nicht doch besser ist an genau der aktuellen Stelle umzukehren :]. Aber mehr dazu dann am Tag 5 des Reiseberichts.
Es lässt sich sicher vortrefflich darüber streiten ob diese Tour nun unverantwortlich 8o, nur riskant oder ein gut kalkuliertes Risiko war 8). Für jeden Standpunkt lassen sich genügend Argumente finden.
Ich möchte die Tour aber in meinen Erinnerungen nicht missen müssen und würde diese auch im Nachhinein betrachtet wieder so fahren. Zu dieser Überzeugung bin ich nach langen Diskussionen, insbesondere mit meiner Freundin, aber auch vielen anderen, gekommen. Es gibt immer Dinge die besser oder anders hätten laufen können. Man darf von Ereignissen auch überrascht werden :]. Nur aus der Bahn werfen lassen darf man sich von unerwarteten Dingen nicht :(.
So, nun genug dazu. Wer das vertiefen möchte sollte bitte einen neuen Thread eröffnen. Ich bin dann auch gerne bereit meine Gedanken dazu weiter zu teilen. Doch hier soll es nun um die eigentliche Reise gehen :D.
Einige Worte müssen vor diesem Bericht noch gesagt werden bevor der geneigte Leser auf diese Reise mitgenommen werden kann.
Das ist zum einen der Hintergrund dieser Reise. Und zum anderen ein paar grundlegende Dinge zur Sicherheit und dem Risiko, das während der Reise eingegangen wurde.
Schon die Vorgeschichte ist nicht in einem Satz erklärt.
Meine erste Reise nach Australien war 1999, zusammen mit zwei Kumpels aus der Schulzeit. Diese Reise haben wir zu Gunsten der legendären Sonnenfinsternis am 11. August 1999 im südlichen Deutschland extra um eine Woche gekürzt und dafür sogar einen 100DM treueren Flug (p.P.) in Kauf genommen. Als Student ist das schon ein ordentlicher Betrag. Dazu kam dann noch ein Mietwagen um von Würzburg nach Frankreich, und wieder zurück, zu düsen :(. Und eine viel zu kurze Nacht, denn am darauffolgenden Tag, am 12. August, ging der Cathay Pacific Flieger bereits um 14:00 Uhr von Frankfurt :baby:. Aber selbst wenn wir nur die erste Hälfte dieser Totalen Sonnenfinsternis zu Gesicht bekommen haben (den zweiten Teil haben die Wolken verschluckt :() es war ein unvergleichliches Erlebnis 8). So beeindruckend wie die anschließende 8 Wöchige Tour durch Australien 8). Und bei beiden war vollkommen unklar ob wir so ein Erlebnis nochmals erfahren dürfen ?(.
Zum einen, weil in Deutschland kaum einer eine Totale Sonnenfinsternis ein zweites Mal zu sehen bekommen wird :(. Zum anderen weil die Arbeit ruft und sicher nicht ein zweites mal 8 Wochen Urlaub am Stück zu bekommen seien werden :rolleyes:.
Doch schon im Dezember 2002 habe ich dann mit meinem Kumpel René, der auch schon auf der ersten Reise dabei war, beide Erlebnisse getoppt und wir haben eine 10 wöchige Westaustralien-Tour rund um die Totale Sonnenfinsternis am 8. Dezember 2002 in Ceduna geplant und auch unternommen :].
Fast 8 Jahre und viele Australienreisen sind seitdem vergangen und ein neues Ereignis wirft seine Schatten voraus :D. Im November 2012 fand wieder eine Totale Sonnenfinsternis in Australien statt 8). Doch der Urlaub ist knapp und Reispartner rar gesät – die Gründe dafür vielfältig :baby:.
So ist diese SoFi nur ein Gedanke der hin und wieder mal aufblitzt. Als dann noch ein 4 Tägiges Seminar in die Woche der Finsternis fällt ist alles geklärt und die SoFi abgehakt ;(.
Bis im September plötzlich und unerwartet die bereits gebuchte Weiterbildung abgesagt wird :baby:. Und zu allem Überfluss ist da genau in diesem Moment, in dem mir mein Chef die traurige Nachricht überbringt, wieder dieser Gedanke an die Sonnenfinsternis und ich meine zu ihm aus Spaß: „Na, wenn das Seminar ausfällt, und ich eh nicht eingeplant bin, kann ich ja auch noch den einen Tag mehr frei nehmen und die Sonnenfinsternis in Australien besuchen.“ Zu allem Überfluss kommt die Antwort genauso spontan 8o: „Ja mach doch, aber mehr Urlaub geht nicht!“
Mist! Das hat den Nerv getroffen. Noch mitten in der Nacht stehe ich auf und fange an nach Flügen zu suchen. Und zwei Wochen später steht eine absolut verrückte Idee.
Nur für die Sonnenfinsternis zu fliegen wäre auch mir zu wenig, also muss noch etwas Off-road Abendteuer drum herum =).
Nun gibt es für mich nur einen Anbieter von verlässlichen und gut ausgestatteten Geländewagen, eine Seilwinde zähle ich da definitiv mit dazu. Und die Anfrage bei TCC ergibt doch tatsächlich ein freies Fahrzeug in Cairns zu dieser Zeit :]. Allerdings hat TCC sonntags nicht geöffnet. Damit muss ich Cairns noch am Sonnabend, möglichst früh, erreichen. Das ist mit einem Flieger am Freitag nicht möglich :baby:. Den einen Tag mehr kann ich noch erringen – mein Chef kennt meine Begeisterung für Australien und wir verstehen uns gut :P. Außerdem ist er auf den verrückten Bericht zur Reise gespannt =).
Der Plan steht. Die Flüge und das Auto sind gebucht. Die Routenplanung muss den aktuellen Wetterbericht berücksichtigen und wird daher vor Ort erfolgen. Nun es heißt warten.
Da ich alleine Reise mache ich mir auch Gedanken zur Sicherheit :] und buche für die eine Woche noch ein Satellitentelefon dazu. Mit dem ePIRP und dem Sat-Fon sollte ich mir im Ernstfall Hilfe holen können. Auf der Cape York Halbinsel ist ja diese zum Glück nicht ganz so weit weg wie im Outback. Aber soweit soll es ja nicht kommen. Entsprechend wird auch noch eine deutscher Erste Hilfe Verbandstasche und Medikamente eingepackt.
Unterwegs ist es dann wichtig, dass ich mich auf mein Auto verlassen kann und vor allem das ich selbigen und mir nicht mehr abverlange als möglich ist. Diese Grenze zu kennen ist schwer, erfordert viel Erfahrung und ein Überschreiten kann tödlich enden 8o. Das ist mir nur zu gut bewusst und ich rate daher jedem ab, diese Tour alleine nachzufahren – insbesondere und vor allem den Track Maytown Road, auch bekannt als Old Coach Road :baby:. Auch mit mehreren Fahrzeugen ist von diesem Track abzuraten X(! Dieser ist nur für sehr erfahrene Fahrer die ihr Fahrzeug kennen und absolut beherrschen geeignet :].
Jump ups, wash outs sind auf diesen 32 km ein ständiger Begleiter, doch Details dazu im Bericht 8).
Ich habe mir immer vor dem nächsten Teilstück überlegt, wie ich dieses auch wieder zurück fahren kann :]. Und nur wenn auch das geklärt war :], habe ich mich weiter vorgearbeitet. Und zwar so langsam wie nur irgendwie möglich :baby:!
Dieses Vorgehen ist essentiell und sollte auch in einer Gruppe berücksichtigt werden, ansonsten versenkt man nur mehrere Fahrzeuge an der gleichen Stelle und hat kein Back Up – der ja nur greifen kann wenn ein einzelnes Fahrzeug ausfällt und nicht wenn man sich derart festgefahren hat, dass man z. B. alle Fahrzeuge an einem Jump Up umkippt :].
Natürlich habe ich mir also auf diesen 32 km ständig, gefühlt alle 10 Meter :baby:, die Frage gestellt ob es sich noch lohnt weiter zu fahren ?(, wie sicher es ist und ob ich mir und dem Auto wirklich zutraue den nächsten Abschnitt zu meistern 8o. Oder ob es nicht doch besser ist an genau der aktuellen Stelle umzukehren :]. Aber mehr dazu dann am Tag 5 des Reiseberichts.
Es lässt sich sicher vortrefflich darüber streiten ob diese Tour nun unverantwortlich 8o, nur riskant oder ein gut kalkuliertes Risiko war 8). Für jeden Standpunkt lassen sich genügend Argumente finden.
Ich möchte die Tour aber in meinen Erinnerungen nicht missen müssen und würde diese auch im Nachhinein betrachtet wieder so fahren. Zu dieser Überzeugung bin ich nach langen Diskussionen, insbesondere mit meiner Freundin, aber auch vielen anderen, gekommen. Es gibt immer Dinge die besser oder anders hätten laufen können. Man darf von Ereignissen auch überrascht werden :]. Nur aus der Bahn werfen lassen darf man sich von unerwarteten Dingen nicht :(.
So, nun genug dazu. Wer das vertiefen möchte sollte bitte einen neuen Thread eröffnen. Ich bin dann auch gerne bereit meine Gedanken dazu weiter zu teilen. Doch hier soll es nun um die eigentliche Reise gehen :D.
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